Meister Eckehart
" Gott ist allzeit bereit,
wir aber sind sehr unbereit.
Gott ist uns nahe, wir aber sind ihm sehr fern.
Gott ist innen, wir aber sind draußen.
Gott ist in uns daheim, wir aber sind in der Fremde.
Dass ein Mensch ein ruhiges Leben in Gott hat,
das ist gut, dass ein Mensch ein mühevolles Leben
mit Geduld erträgt, das ist besser, dass man aber
Ruhe hat im mühevollen Leben, das ist das Beste.
Abgeschiedene Lauterkeit kann nicht beten, denn
wer betet, der begehrt etwas von Gott, das ihm zuteil
werden solle, oder aber begehrt, dass ihm Gott etwas
abnehme. Nun begehrt das abgeschiedene Herz gar nichts,
es hat auch gar nichts, dessen es gerne ledig wäre. Deshalb
steht es ledig allen Gebetes, und sein Gebet ist nichts
anderes als einförmig zu sein mit Gott.
Das macht sein ganzes Gebet aus."
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Wolfgang Poplau
Der erste Schritt
" Wenn du zum Tor des Lebens gelangen willst,
musst du aufbrechen, einen Weg suchen,
der auf keiner Karte verzeichnet und in keinem
Buch beschrieben ist.
Dein Fuß wird an Steine stoßen, die
Sonne wird brennen und dich durstig machen.
Deine Beine werden schwer werden.
Die Last der Jahre wird dich niederdrücken.
Aber irgenwann wirst du beginnen, diesen
Weg zu lieben, weil du erkennst,
dass es dein Weg ist.
Du wirst straucheln und fallen, aber die
Kraft haben, wieder aufzustehen.
Du wirst Umwege und Irrwege gehen,
aber dem Ziel näherkommen.
Alles kommt darauf an, den ersten Schritt
zu wagen. Denn mit dem ersten
Schritt gehst du durch das Tor."
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