Sonne im Mai
" Ich suche die Stille und das Schweigen.
Die Natur, das frische Grün, die herrlichen
Blumen und Pflanzen in ihrer Farbenfülle,
das Zwitschern und Singen der Vögel,
all das ist Balsam für meine Seele.
In Stille und Schweigen ist jedes aktive
Tun zuviel. Das Gebet des Herzens
spricht in mir.-
Es bedarf des Staunens, des Lauschens,
der Wachheit des Daseins mit allen Sinnen.
Ich bin mit allem und allen verbunden.
Die Natur redet von Deiner Liebe und
Deiner Barmherzigkeit, die wir alle im
Übermaß immer wieder von Dir empfangen.
Die Erde ist ein Staubkorn im Kosmos.
Ich bin glücklich und dankbar."
***
" Ich entdecke eine Kultur der Sprache.
Jene Sprache, die Brücken baut und
Menschen miteinander verbindet.
Diese Sprache sagt mehr als leere
Worte, die oft schnell und unüberlegt
ausgesprochen werden.
Es ist die Sprache des Herzens,
die vieles mit einschließt:
hören, mitfühlen, respektieren,
lieben, achten schweigen.
Ich möchte diese Sprache lernen
und anwenden.
Geduld heißt das Zauberwort."
***
Randfigur
"Der Mensch ist im Labyrinth seines Lebens
oft eine Randfigur, ein Zuschauer, ein Beobachter.
Er nimmt nicht teil.
Es hat etwas mit ausgegrenzt sein oder
mit sich selbst auszugrenzen zu tun.
Ist es eine Wesensart, eine Schwäche, ein Defizit,
das einem psychologischen Gespräch bedürfte?
Das Geschenk des Alleinseins und Schweigens
ist mehr und mehr Selbsterkenntnis.
Wie ein Film zeigen sich die jeweiligen Zu-
sammenhänge.
Die göttliche Pädagogik ist sehr vornehm.
Sie hat Geduld und bringt ganz behutsam
ins Bewußtsein, was der Mensch in der
jeweiligen Stufe braucht, um zu reifen.
Teilzunehmen kann auch im Alleinsein
geschehen: Durch Gebet und Vertrauen
auf Heilung, alle Menschen, auch mich,
in ihrem und meinem Sosein anzunehmen
und zu respektieren ohne Wertung und Urteil."
***
|